Positive Entwicklung der Minstacher Feuerwehr hält an
Feuerwehr zieht Bilanz – Lob der Ehrengäste
(Pressebericht Chamer Zeitung und Bayerwald-Echo, Text: Manuel Schießl)
Auch im Jahr nach dem großen Gründungsfest setzt sich bei der Feuerwehr Chammünster das Ergebnis der guten Arbeit fort. Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung am vergangenen Samstag trafen sich eine große Anzahl an Vereinsmitgliedern und Ehrenmitglieder, sowie Ehrengäste in der Gaststube der Brauerei Hintereder ein, sodass diese fast bis auf den letzten Platz besetzt war.
Nach dem Gedenken an die vier im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder konnte Vorstand Roland Schießl mit Stolz
verkünden, dass die Mitgliederzahlen, sowohl bei den Aktiven bzw. Erwachsenen, wie auch bei den Nachwuchsfeuerwehrlern im vergangenen Jahr auf derzeit insgesamt 260 Vereinsmitglieder angestiegen
ist.
Die Mitgliederverwaltung wird durch Klaus Brandl mit viel zeitlichen Aufwand organsiert. Bei den abgehaltenen vier Vorstandssitzungen wurden mehrere Anschaffungen beschlossen, oder aber auch die Spende der vereinseigenen Schutzanzüge in den Libanon befürwortet, da diese nach der Ersatzbeschaffung durch die Stadt Cham nicht mehr zwangsläufig notwendig waren. Im vergangenen Vereinsjahr standen wie in den letzten Jahren wieder eine Vielzahl an eigenen Veranstaltungen, wie auch solche der umliegenden Vereine auf dem Programm, die organisiert bzw. besucht wurden. Der Vereinsausflug nach Waldkraiburg bzw. Burghausen, die Weihnachtsfeier im Gasthaus Ödenturm oder das erstmals organisierte Winter-Grillen sind hier besonders hervorzuheben. Auch das Thema Datenschutz ging nicht spurlos an der Feuerwehr Chammünster vorbei und wurde entsprechend bearbeitet. Seit nunmehr mehreren Jahren bildet die Minstacher Feuerwehr mit der Übernahme des Trägerdienstes bei Beerdigungen eine große Stütze in der Pfarrgemeinde. Von Beginn an wird diese Einrichtung von Hermann Früchtl betreut, wofür er vom Vorstand ein besonderes Lob bekam. Außerdem ging Schießl auf die Themen Versicherungsschutz und Kinderfeuerwehr ein, mit denen man sich wahrscheinlich in der Zukunft vermehrt beschäftigen muss. Er bedankte sich bei der Vorstandschaft für die Zusammenarbeit, zudem bei der Stadt Cham für die offizielle Verabschiedung des für Chammünster sehr vielversprechenden Bedarfsplanes und hierbei besonders bei den beiden örtlichen Stadträten für deren Engagement in diesem Zusammenhang.
Derzeit verrichten im Schutzgebiet Chammünster exakt 40 Aktive Dienst am Nächsten verkündete Kommandant Thomas Gebhard zu Beginn seines Jahresberichts. Im vergangenen Jahr fanden insgesamt 20 Übungen bzw. Unterweisungen verschiedenster Art statt. Dazu zählen die jährlichen Gemeinschaftsübungen im KBM-Bereich, die von den Minstacher Gruppenführern abgehaltenen Einzelübungen, oder auch die groß angelegte Katastrophenschutzübung ,,Roter-Eber“ in Chamerau. Durch den stetigen Ausbau der Chammünster tangierenden Bundesstraßen, sowie die Verringerung der Brandlast in den Gebäuden ist in den vergangenen Jahren eine rückläufige Entwicklung der Einsatzzahlen festzustellen. Bei den 22 Einsätzen ist aber dennoch das gesamte Portfolio des aktiven Dienstes angefallen und abgearbeitet worden. Vom Brand in der Propsteistraße in Cham, über die Verkehrsunfälle auf den Bundesstraßen, bis zu Tierrettungen reichte das letztjährige Einsatzspektrum. Der Kommandant stellte fest, dass von mehreren Aktiven Aus- und Weiterbildungen besucht wurden. Dabei ist besonders die MTA-Ausbildung zu nennen, die von zehn Teilnehmern besucht wurde und den Grundstock für die weitere feuerwehrtechnische Ausbildung darstellt. Zwei gemischte Gruppen stellten sich der Prüfung zur Leistungsprüfung „Die Gruppe im Löscheinsatz“, einmal bei tropischen Temperaturen im August und ein weiteres Mal bei äußerst winterlichen Temperaturen am Ausweichort in Chameregg. Zudem wurden mehrere Ausbildungen oder Lehrgänge absolviert. In Summe ergibt sich, dass die Aktiven der Feuerwehr Chammünster im Jahre 2018 insgesamt 1296,5 ehrenamtliche Stunden für Einsätze, Übungen bzw. Aus- und Weiterbildung erbracht haben, was großen Respekt verdient. Zudem ging Kommandant Gebhard auf die Neubeschaffung der neuen Schutzkleidung durch die Stadt Cham und der damit verbundenen Ergänzung der fehlenden Spinde ein. Somit steht aktuell für jeden Aktiven dessen persönliche Schutzausrüstung in einem separaten Spind einsatzbereit zur Verfügung. Durch die anhaltende Beschaffung von Schutzkleidung wird sich in den nächsten Jahren ein weiter Schritt in Richtung zeitgemäßer Standard für alle Feuerwehren im Stadtgebiet ergeben. Zudem hat der Stadtrat einer vorzeitigen Ersatzbeschaffung des in die Jahre gekommenen Mehrzweckfahrzeugs zugestimmt. Dieses dürfte im Laufe des Jahres 2020 in Chammünster eintreffen. Ein weiterer Punkt ist die Spende der Allianz-AG über 2000,- Euro, mit der eine spezielle Rettungssäge samt dazugehörigem Zubehör angeschafft wurde. Auch der Kommandant ging auf den Feuerwehr-Bedarfsplan der Stadt Cham ein. Durch dessen Verabschiedung zeichnet sich grundsätzlich eine gewisse Zeitenwende ab, durch die Beschaffung eines neuen Mehrzweckfahrzeugs ist bereits der erste Schritt in diese Richtung gemacht worden. In den kommenden Jahren ist der Bau eines neuen Gerätehauses, wie es Bedarfsplan beschrieben ist, anzustreben. Da durch die Auslieferung des neuen Mehrzweckfahrzeugs weitere Platzprobleme entstehen werden, und damit die Nichteinhaltung der Unfallverhütungsvorschriften noch größer wird, lässt dies den Neubau zudem weiter in den Vordergrund rücken.
Martin Schwägerl, der seit den Neuwahlen im vergangenen Jahr den Bereich Atemschutz betreut, konnte in seinem Tätigkeitsbericht den Anwesenden berichten, dass in Chammünster derzeit 13 Atemschutzgeräteträger zur Verfügung stehen. Diese verbesserten ihren Leistungsstand bei acht Übungen und waren u.a. beim Brand im Juli in der Chamer Innenstadt gefordert. Erfreulich ist, dass sich bereits jetzt mehrere Aktive für die diesjährigen Atemschutzlehrgänge angemeldet haben.
Ein wahrer Ausbildungs- und Wettbewerbsmarathon wurde heuer von den Nachwuchsfeuerwehrlern rund um Jugendwart Richard Müller jun. absolviert. Die derzeit 19 Jugendlichen verbrachten einen enormen Teil ihrer Freizeit mit der Feuerwehr. Traditionell startete das Jahr mit der Aktion ,,Rama-Dama“ im April. Im August legten 16 Jugendliche die Prüfung zur Jugendflamme Stufe 1 und 2 ab. Mitte Oktober stellten sich wiederum 13 Jugendliche zur Abnahme der Bayerischen Jugendleistungsprüfung, kurz darauf fand der alljährlichen Wissenstest in Sattelpeilnstein statt. Bemerkenswert ist, dass zeitgleich zu den vorgenannten Prüfungen von neun Feuerwehranwärtern die MTA-Ausbildung in Loifling erfolgreich absolviert wurde. Anfang Dezember nahmen trotz Schneefall und Blitzeis sechs Jugendliche an der Leistungsprüfung Wasser teil und konnten die Stufe Bronze ablegen. Neben den feuerwehrtechnischen Ausbildungen kamen auch die gesellschaftlichen Aktivitäten nicht zu kurz, beispielsweise beteiligte man sich mit einem erfreulichen dritten Rang an der Schützendorfmeisterschaft. Außerdem war man beim Kreisentscheid des Bundeswettbewerbs in Cham unterstützend tätig. Regelmäßig traf man sich zum in gemütlicher Runde zum gemeinsamen Eis- oder Pizzaessen. In Summe ergibt sich eine enorme Zahl von weit über 1000 geleisteten Stunden freiwiliger Jugendarbeit, die aber nur durch die große Unterstützung durch die vielen Helfer im Hintergrund möglich ist, für die sich der Jugendwart explizit bedankte.
Kassenwartin Andrea Stoiber konnte durch das Jubiläumsfest im Jahr 2017 ein großes Plus im Kassenbericht verzeichnen. Ihr konnte stellvertretend Kassenprüfer Albert Schwägerl eine fehlerfreie Kassenführung bestätigen und bat um die Entlastung der Vorstandschaft.
Als Vertreter der Kommunalpolitik ging auch Peter Hofbauer als örtlicher Stadtrat auf das Thema Bedarfsplan ein und konnte bestätigen, dass das Gremium diesen abgesegnet hat und dieser auch so umgesetzt werden wird. Er versprach seine persönliche Unterstützung bei der Umsetzung des Neubaus der neuen Feuerwache Chammünster, welche in der entsprechenden und notwendigen Größenordnung umgesetzt wird. Auch er bedankte sich bei den Feuerwehrmitgliedern von Jung bis Alt für deren Einsatz.
Kreisbrandmeister Thomas Wittmann überbrachte die Grüße des KBR Stahl und des KBI Greil, welche beide aufgrund Terminüberschneidungen der Versammlung nicht beiwohnen konnten. Er berichtete vom Einsatzgeschehen im KBI Bereich und bedankte sich für die stets kollegiale, harmonische Zusammenarbeit und wünschte der Minstacher Feuerwehr eine erfolgreiche Zeit.
Bevor das traditionelle, vom örtlichen Jagdpächter Josef Macht gestiftete Rehessen, stattfand, merkte Max Schießl einen für ihn wichtigen Punkt an. In dem, durch das aus Passau stammende Ingenieurbüro Dittlmann, ausgearbeiteten Bedarfsplan, ist seit dessen Veröffentlichung der Begriff „Wache Ost“ in aller Munde. Man sollte seiner Meinung nach, diese Bezeichnung vermeiden und anstatt dessen den Begriff ,,Feuerwache Chammünster“ bzw. „Wache Chammünster“ verwenden, da außer Frage steht, dass egal in welcher Konstellation, das neue Gerätehaus definitiv in Chammünster errichtet werden wird. Dazu erhielt er die Zustimmung der anwesenden Versammelten.