Pressebericht von Gregor Raab:
Ohne Gottesdienst und Fest
Pfarrer Josef Schemmer segnete das neue Mehrzweckfahrzeug der FFW Chammünster
Das Corona-Virus macht auch vor besonderen Anlässen nicht Halt. Am Samstag fand deswegen die Segnung des neuen Mehrzweckfahrzeugs der FFW Chammünster nicht - wie sonst üblich – mit großem Remmidemmi im Bierzelt, einem glanzvollen Festakt vor der Kirche und unter Anwesenheit der Bevölkerung statt. Stattdessen weihte Pfarrer Josef Schemmerer im Beisein der Vorstandschaft und einem kleinen Kreis geladener Ehrengäste im Gerätehaus den Mannschaftsbus ein.
Von Hilfsbereitschaft beeindruckt
Der Geistliche stellte den Wagen als ein Symbol der gelebten Solidarität heraus. Zudem bescheinigte er den Floriansjüngern eine außergewöhnliche Hilfsbereitschaft. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie beobachte er bei den Menschen eine zunehmende „Ich-Mentalität“. Die Feuerwehrkameraden würden sich dagegen zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Gemeinschaft einsetzen. Ihn erstaune es immer wieder aufs Neue, mit welchem Entschlossenheit die Einsatzkräfte bei Alarmierungen ausrücken. Der Priester betonte vor der kirchlichen Segnung mit Weihwasser: „Sie schützen die Bevölkerung, obwohl es nicht immer leicht ist. Erdrückende Erlebnisse gehören zu dieser Aufgabe dazu. Sie tragen damit aber auch bei, dass die Welt menschlich und christlich bleibt.“ Roland Schießl, Vorsitzender des Vereins, gab zu, dass er sich diesen Tag anders vorgestellt habe. Ursprünglich sei ein zweitägiges Fest geplant gewesen, doch die Corona-Pandemie habe die Vorstandschaft zum Umdenken bewogen. Dies tue der Freude über das Ereignis aber keinen Abbruch. Daher dankte er allen Beteiligten, die bei der Finanzierung des Tragkraftspritzenfahrzeugs mitgewirkt hatten. Allen voran nannte er die Stadt Cham, den Landkreis und den Freistaat Bayern. Außerdem habe die Minstacher Feuerwehr an den Gesamtkosten in Höhe von 122.000 Euro aus der eigenen Kasse 7000 Euro beigesteuert. Das Fahrzeug sei eine sinnvolle Investition, denn die Truppe könne sich damit den aktuellen Herausforderungen bestmöglich stellen. Schießl wies auch auf die die ehemaligen Kommandanten Werner Babl, Hans Früchtl und Horst Brandl hin, die schon während ihrer Amtszeiten mit Weitblick die Notwendigkeit dieses Gefährts erkannt hatten. Zugleich richtete er seinen Blick nach vorne: „Die Fahrzeuge sind jetzt auf einen guten Stand, doch das Gerätehaus brennt uns noch auf den Nägeln und muss schnellstmöglich in Angriff genommen werden.“ Bürgermeister Martin Stoiber versicherte in seinem Grußwort, dass ihn diese Thematik umtreibe. Neben er einer ausgebildeten Mannschaft sei schließlich eine gute technische Ausstattung die beste Voraussetzung, um schnell professionell Hilfe leisten zu können. Er zollte den Feuerwehrlern Dank und Anerkennung für das große persönliche Engagement zum Schutze von Menschen sowie deren Hab und Gut – und das oftmals unter hohem persönlichem Risiko. Symbolisch für die Indienststellung von „Florian Chammünster 11/1“ überreichte er Kommandant Thomas Gebhard einen großen Schlüssel. Jener bedankte sich für die Unterstützung durch die Stadt und versicherte, dass es dazu beitrage, den verantwortungsvollen Aufgaben der Zukunft gerecht zu werden.
Die Kameradschaft pflegen
„Feuerwehren müssen ein großes und vielschichtiges Einsatzspektrum vor allem auf dem Gebiet der technischen Hilfeleistung abdecken“, betonte Landrat Franz Löffler. Hierzu brauche es Mut, Engagement, eine gute Ausbildung und vor allem eine technische Ausrüstung, die den Ansprüchen des harten Einsatzalltags gerecht werde. Das Fahrzeug sei daher eine sinnvolle Anschaffung, denn es diene der Sicherheit der Bürger und dem Schutz der Heimat. Dem stimmt auch Kreisbrandrat Michael Stahl zu. Er appellierte zugleich an die Truppe, die Kameradschaft nicht zu vernachlässigen. „Das ist nur ein rotes Auto aus Blech,
noch einen Rosenkranz und vom KBR eine Christopherus-Medaille.
„Gott möge dafür sorgen, dass das Fahrzeug möglichst wenig eingesetzt werden muss“, sagte auch Pfarrer Schemmerer.