(Pressebericht Holder Hierl)
100 Jahre ist es her, da haben die beiden Nachbarfeuerwehren aus Chammünster und Chameregg sich jeweils eine neue Fahne zugelegt und dann zusammen die beiden Vereinszeichen segnen lassen und mit
einem gemeinsamen Fest gefeiert. Und so sollte dieser Doppelfahnenweihe auch zu ihrem Jubiläum gemeinsam gedacht werden und die Verbundenheit der beiden Wehren mit einem kleinen Fest erneuert
werden.
Am Sonntag war es nun soweit und die Männer und Frauen der FFW Chameregg und der FFW Chammünster trafen sich mit ihren historischen Fahnen auf dem Hof der Firma Braun, um von dort gemeinsam,
einträchtig nebeneinander und angeführt von den beiden alten Bannern, zu den Klängen der „rudL-Blechblosn“ zum Marienmünster zu ziehen, wo in einem Festgottesdienst der doppelten Fahnenweihe vor
100 Jahren gedacht werden sollte. „Es freut mich, dass die beiden Feuerwehren das Jubiläum ihrer Doppelfahnenweihe nicht nur weltlich feiern wollen, sondern Gott mit einbeziehen“, bemerkte
Pfarrer Markus Nees zu Beginn der Messfeier. „Ich danke ihnen, dass sie immer wieder dem Gedanken Rechnung tragen, dass Feuerwehrdienst immer auch Gottesdienst ist.“ So werde es im Evangelium
auch heißen: „Das ist ein reiner und makelloser Dienst vor Gott, wenn man sich um die kümmert, die in Not sind.“
„Das war musikalisch mal was Besonderes“, fand nach der Messfeier der Vorsitzende der FFW Chammünster, Roland Schießl, denn die „rudL-Blechblosn“ begleitete den Kirchenchor Chammünster unter
Leitung von Claudia Bauer bei rhythmischen neueren Kirchenliedern, wie man sie sonst in der Pfarrei Chammünster von der „KAB-Musikgruppe“ mit Keyboard- und Gitarrenbegleitung gewohnt ist. Doch
gefiel den Gläubigen offenbar auch diese Kombination bestens, denn sie applaudierten nach dem Gottesdienst den Musikern und Sängern.
Pfarrer Markus Nees ging in seiner Predigt auf das Wort im Evangelium vom reinen Dienst ein, der Voraussetzung sei, um zu Gott zu gelangen. Nicht wie die Pharisäer, die meinten, dass der Mensch
durch „unreine“ Speisen selber unrein werde, solle man auf das Äußere schauen, vielmehr komme es auf die innere Einstellung des Menschen an. Wenn man sich für seine Mitmenschen einsetzt, so wie
die Feuerwehrler, ohne dabei an einen eigenen Vorteil oder ein Lob, das man dadurch erlangen könnte, zu denken, dann verrichte man in den Augen Gottes einen „reinen und makellosen Dienst“ und
könne auf die Verheißung Jesu bauen, dass man einst „Gott schauen“ werde.
Nach dem feierlichen Gottesdienst führten die „rudL“-Musikanten die Feuerwehrler und ihre Gäste hinüber in die Hinterederhalle, wo zunächst gemeinsam zu Mittag gegessen wurde – es gab Schnitzel
und Schweinebraten vom Schneiderwirt aus Haderstadl zu Salaten der Feuerwehrdamen –, musikalisch weiter bestens und schwungvoll betreut von der „rudL-Blechblosn“ mit dem Chef der Chameregger
Feuerwehr, dem Kollmer Toni.
Roland Schießl begrüßte dort schließlich alle Gäste, hieß besonders die Ehrenmitglieder beider Wehren und die Minstacher Stadträte Michael Daiminger und Josef Griesbeck willkommen und dankte
allen, die dieses Fest vorbereitet hatten und während der Feier Dienste übernahmen. Ein Extradank galt Pfarrer Markus Nees für die Gestaltung der Messfeier und die persönlichen Worte dabei, dem
Kirchenchor für den Gesang zum vollen Blechklang der Musiker und den drei Männern, die am Vortag noch extra ein Fahnengestell gezimmert hatten, damit man den Anlass des Festes, die beiden
historischen Fahnen, auch bei der Feier gebührend bewundern konnte: Benedikt Pöschl, Manuel Schießl und Josef Griesbeck. Schließlich verwies Roland Schießl noch auf die in Chameregg seit langem
bewährte Zahlungsmethode für Speis und Trank „und die Musi“, wie der Kollmer Toni bemerkte, nämlich freiwillige Spenden der Konsumenten je nach Einschätzung ihres Verzehrs.
Toni Kollmer bedankte sich im Namen der Chameregger Feuerwehr bei den Minstacher Kollegen, dass diese Feier des Doppelfahnenweihejubiläums überhaupt zustande gekommen ist, und kündigte als
nächstes Lied des „rudL“ die Polka „Gruß ans Schloss Chameregg“ an, denn das „Schlossfräulein“, die Meier Fanny, hatte am Sonntag Geburtstag. Und so feierten die beiden Feuerwehren zusammen mit
ihren Gästen bei bester Stimmung und Unterhaltung und auch noch selbstgebackenen Kuchen und Torten zum Nachmittagskaffee bis in den Abend hinein ihr gemeinsames Jubiläum, wozu später Roland
Schießl an die Freunde aus Chameregg noch eine Erinnerungsurkunde überreichte.