(Pressebericht von Holder Hierl)
Die Einheit von Worten und Taten bei den Feuerwehrleuten sah Pfarrer Markus Nees in seiner Predigt bei der Messe zum Florianstag der Freiwilligen Feuerwehr Chammünster letzten Samstag als
Hauptgrund dafür, dass die Hilfsorganisation in der Bevölkerung das höchste Vertrauen genießt. Diese Authentizität der Feuerwehrler habe auch ihr Patron, der hl. Florian, immer gelebt und er sei
damit auch für alle anderen Menschen ein Vorbild. Andere Vorbilder ehrte die Feuerwehrführung nach dem Gottesdienst bei einem Kameradschaftsabend im Lehrsaal des Feuerwehrhauses und
verabschiedete auch einige Mitglieder offiziell aus ihren bisher ausgeführten Ämtern.
Ansehnlich war die Anzahl der Mitglieder der FFW Chammünster, die in Uniform am Vorabendgottesdienst zu Ehren des hl. Florian teilnahmen. Pfarrer Markus Nees hatte eine Statistik entdeckt, in der
die Vertrauenswürdigkeit bestimmter Berufsgruppen in der Bevölkerung eruiert worden war. Und da standen die Feuerwehrler mit 98 Prozent Vertrauen ganz oben, gefolgt von den Ärzten mit 89 Prozent.
Der Pfarrer verschwieg auch nicht, dass sein Berufsstand lediglich auf Rang 14 von 20 Professionen lag. Und er fragte sich, woher dieses Vertrauen in die Feuerwehr wohl komme.
„Das Fehlen von Skandalen kann das wohl allein nicht erklären und auch nicht, dass die Feuerwehrleute dem Nächsten helfen, auch unter Einsatz des eigenen Lebens. Es muss einen tieferen Grund
geben. Es ist offenbar, dass Handeln und Worte übereinstimmen, dass den Worten Taten folgen. Die Feuerwehr verspricht eigentlich ganz wenig, ihr Motto lautet nur: Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur
Wehr. Sie ist da, wenn es brennt, wenn ein Unfall passiert ist oder wenn das Haus unter Wasser steht. Ihren Worten folgen Taten, Ehrlichkeit und Redlichkeit zeichnen sie aus. Und damit sind wir
beim hl. Florian“, spannte der Pfarrer den Bogen zum Schutzpatron der Feuerwehrleute. Auch bei ihm stimmten Worte und Taten überein und er sei sich selbst und seinem Glauben treu geblieben,
selbst als er mit dem Tod bedroht wurde. Genauso wie sein „Lehrmeister“, Jesus Christus, der auch den Tod auf sich genommen hat und andererseits die Pharisäer wegen der Diskrepanz zwischen Reden
und Handeln getadelt hat. So sollten wir uns den hl. Florian als Vorbild nehmen, wenn wir spüren, dass unser Tun eigentlich nicht mehr mit unseren Worten oder unserem Gewissen
übereinstimmt.
Nach dem Gottesdienst versammelten sich die Feuerwehrler vor dem Gotteshaus, wo sie auch ihre Einsatzfahrzeuge abgestellt hatten. Pfarrer Nees segnete Mannschaft und Geräte und bat den hl.
Florian um seinen Schutz für die Hilfskräfte bei ihren Einsätzen. Dann wechselten alle hinüber ins Feuerwehrhaus, wo sie der neue FFW-Vorsitzende Roland Schießl zum Kameradschaftsabend begrüßte
und besonders auch Pfarrer Nees, dem er für den schön gestalteten Gottesdienst dankte, sowie Kreisbrandinspektor Max Muhr und die Ehrenmitglieder willkommen hieß.
Vor der Ehrung verdienter Mitglieder sprach KBI Max Muhr seine Anerkennung für die Gestaltung des Florianstages durch die Minstacher Wehr aus, es sei ein schönes Zeichen, wenn die
Feuerwehrkameraden sich und ihre Fahrzeuge segnen lassen. Er überbrachte die Grüße des Kreisbrandmeisters Johann Weber und dankte den Feuerwehrlern für ihre Aktivitäten, die sie ja im Dienst für
den Bürger leisteten. „Man muss sich das vor Augen halten: Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr seid ihr bereit, den Mitbürgern zu helfen.“ Das beste Material, das die Kommunen stellen, nütze
nichts, wenn es keine geschulten Leute für ihre Bedienung gebe. Dabei würden die Aufgaben der Feuerwehrler immer umfangreicher und andererseits das Personal immer weniger. Daher sei es eine der
dringendsten Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren, sich um den Nachwuchs zu kümmern und die Jugendlichen für den Feuerwehrdienst zu begeistern. Die FFW Chammünster sei da auf einem guten Weg und
sorge dafür, dass junge Leute in der Feuerwehr aktiv werden und so das fortführen, was ihre Vorfahren und Väter aufgebaut und weitergegeben haben.
Der heutige Abend sei die passende Gelegenheit, um solche Kameraden auszuzeichnen, die seit Jahren das Leben der Feuerwehr in Chammünster geprägt haben. Der Freistaat Bayern habe dafür
Ehrenzeichen geschaffen, die er heute überreichen dürfe. Für 25 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr wurde Franz Schwägerl mit dem silbernen Ehrenzeichen bedacht. Der Kreisbrandinspektor wies in
diesem Zusammenhang darauf hin, dass die geehrten Feuerwehrler künftig auch die Ehrenamtscard mit ihren Vergünstigungen bekommen können, wenn sie 25 Jahre oder mindestens 250 Stunden im Jahr
aktiven Dienst geleistet haben.
Diesen Abend nutzte auch Kommandant Thomas Gebhard, um „wirklich aktive“ Mitglieder zu ehren. Für 20 Jahre aktiven Dienst gab es Uniformabzeichen für Konrad Pöschl und Gerhard Ellmann. Auch
langjährige Mitglieder des Vereins bekamen Urkunden überreicht, leider waren viele nicht anwesend. Zur Ehrung standen an: Xaver Braun für 70 Jahre Mitgliedschaft, Josef Ellmann für 65 Jahre,
Albert Ellmann für 60, Ehrenkommandant Johann Früchtl, Johann Macht, Max Meier, Max Siebenhandl und Helmut Wittmann für 50 Jahre; Max Bruckbauer, Johann Heigl und Hermann Köglmeier für 40 Jahre;
Richard Sauer, Klaus Hunger, Willi Brunner jun., Josef Griesbeck jun. Christian Zistler und. Markus Steinkirchner für 25 Jahre.
Offiziell verabschiedet wurden weiter etliche Vorstandsmitglieder, die bei der Wahl Mitte März nicht mehr angetreten waren. So erhielten die beiden Ex-Schriftführerinnen Julia Leuchtmann und
Tanja Gebhard jeweils einen herrlichen Blumenstrauß, Ehrenvorstand Josef Schießl und Ehrenkommandant Werner Babl bekamen je ein Fotoalbum mit ihren „Feuerwehr-Schandtaten“, aber auch noch
etlichen leeren Seiten für weitere bildhafte Eindrücke. Die Verdienste der beiden aufzuzählen, würden den Rahmen dieses Abends sprengen, so Thomas Gebhard, aber allein die Dienstjahre im
Ortsvorstand zeigen das Ausmaß des ehrenamtlichen Einsatzes: Josef Schießl sei von 1981 bis 2012 im Vorstand aktiv gewesen, Werner Babl sogar ab 1976.
Auch den bisherigen Fahnenbegleiterinnen Ramona Vogl und Nicole Schwägerl wurde mit einem Essen-Gutschein für ihren Dienst an der „Aufhübschung“ der Minstacher Wehr gedankt. Neue Begleiterinnen
sind Franziska Wölfl und Theresa Kandlbinder. Und sie haben ebenfalls einen neuen Mann in ihre Mitte zu nehmen: Thomas Sauer wollte die Fahne aus zeitlichen Gründen einem anderen überlassen und
so wird Andreas Stelzl künftig das Banner tragen.
Bevor die versammelte Mannschaft sich über den von Sepp Hunger gespendeten Leberkäse hermachte und die zwei Freigetränke konsumierte, gab Roland Schießl noch Termine bekannt: Am 11. August ist
das Sommernachtsfest der FFW Chammünster geplant mit der Band „Irgendwie & sowieso“. Am Sonntag, 2. September, wird zusammen mit der FFW Chameregg das 100-jährige Jubiläum der
Doppelfahnenweihe gefeiert mit einem Gottesdienst und anschließend einem Fest im Bräugarten, wenn’s Wetter mitmacht, oder in der Halle.